Projektmanagement

Agiles Projektmanagement – 4 Werte, 12 Prinzipien

Jenseits von Scrum: Entdecken Sie, wie die Werte und Prinzipien im agilen Manifest als Leitfaden für flexibles und proaktives agiles Projektmanagement dienen. Auch bei Ihren Projekten!
Agiles Projektmanagement – 4 Werte, 12 Prinzipien

Sie denken, dass agiles Projektmanagement und Scrum identisch sind? Das stimmt nicht! Agiles Projektmanagement umfasst vielmehr einen Oberbegriff für mehr als 50 verschiedene agile Methoden, Frameworks oder Ansätze, die im agilen Projektumfeld angewendet werden. Der Begriff beschreibt dabei keine eigenständige Methode, sondern stellt eher eine Philosophie bzw. eine Herangehensweise an die Produkt- oder Dienstleistungsentwicklung dar, die auf festgelegten Werten und Prinzipien basiert.

Agiles Projektmanagement zeichnet sich durch selbstorganisierte Teams, das Streben nach kontinuierlicher Verbesserung, den Fokus auf hochqualitative Dienstleistungen und intensive Kommunikation aus.

Der Wunsch nach klaren Prozessen und Regeln hat verschiedene Frameworks und Methodiken hervorgebracht, die auf den agilen Leitlinien basieren. Die Grundidee besteht darin, Regeln sowie Beschreibungen von Prozessen und Rollen zu entwickeln, mit denen agile Ideen praktisch umgesetzt werden können. In diesem Beitrag stellen wir Ihnen das agile Manifest im Detail vor, damit Sie Ihre Projektmanagementprozesse weiter vorantreiben können.

Was bedeutet Agilität?

Wie häufig verwenden Sie im täglichen Sprachgebrauch den Begriff „agil“? Vermutlich nicht sehr häufig. Deshalb lohnt es sich, einen genaueren Blick auf dieses Wort zu legen. Abgeleitet vom lateinischen Begriff „agilis“ (beweglich) beschreibt das Gabler Wirtschaftslexikon Agilität im Wirtschaftsumfeld als

„… die Gewandtheit, Wendigkeit oder Beweglichkeit von Organisationen und Personen bzw. in Strukturen und Prozessen. Man reagiert flexibel auf unvorhergesehene Ereignisse und neue Anforderungen. Man ist, etwa in Bezug auf Veränderungen, nicht nur reaktiv, sondern auch proaktiv.“

Zusammengefasst: Jemand, der agil handelt, ist kein träge agierender Klotz, sondern reagiert flexibel und proaktiv auf Veränderungen. Aber: Wie hat dieser Begriff in unser gegenwärtiges Projektmanagement gefunden? Überraschenderweise existieren agile Ansätze nicht erst seit dem Aufschwung in der Software-Branche.

Agile Methoden im Wirtschaftsumfeld: Ein Rückblick

Projektmanagement ist träge und stark auf Planung ausgerichtet – So die weit verbreitete Vorstellung von Projektmanagement. Die Entstehung agiler Ansätze und die Ablösung des veralteten Wasserfallmodells wurde durch die Digitalisierung und die verstärkte Betonung von Software-Projekten möglich. Aber: Auch davor gab es bereits agile Methoden:

• 1950er Jahre: NASA und IBM implementieren Iterative and incremental development (IDD).
• 1960er Jahre: NASA-Projekt „Mercury“ wird mit Iterationen abgewickelt.
• 1987: Department of Defence (DoD) nimmt iterative Ansätze in seine Richtlinien auf.

Das sind einige wenige Beispiele, aber der Durchbruch agiler Methoden gelang letztlich in der Software-Branche. Hier haben sich seit den späten 1980er Jahren agile Ansätze auf breiter Front durchgesetzt. Hier rückten zunehmend die Wichtigkeit eigenverantwortlicher und selbstorganisierter Teams in den Fokus der Arbeit. Im Jahre 2001 wurde dann das agile Manifest von führenden Köpfen in der Software-Branche entwickelt. Das agile Manifest stellt grundlegende Richtlinien für die effiziente Entwicklung von Software bereit. Der zugrundeliegende Ansatz besteht darin, ineffiziente und überflüssige Elemente zu vermeiden. Festgehalten werden dabei vier agile Werte und 12 agile Prinzipien.

Das Agile Manifest – 4 Werte & 12 Prinzipien

Heute erleben wir Agilität überall: Im Unternehmen, in der Teamarbeit und in Projekten. Auch wenn das agile Manifest von 17 Vertretern aus der Software-Branche entwickelt wurde, lässt es sich in der heutigen Geschäftswelt auf sämtliche Branchen anwenden – auch auf Projektmanagement. Das agile Manifest definiert dabei vier wichtige Werte:

1. Die Priorität liegt auf Individuen und Interaktionen gegenüber Prozessen und Werkzeugen: Eine zu starke Abhängigkeit von Prozessen und Werkzeugen könnte die schnelle Reaktion auf Veränderungen beeinträchtigen. Stattdessen wird die Rolle des Menschen als Entscheidungsträger höher bewertet.

2. Funktionsfähige Produkte haben Vorrang vor umfangreicher Dokumentation: Bedeutet das, dass Dokumentation überflüssig ist? Auf keinen Fall. Der agile Wert unterstreicht jedoch, dass ein funktionsfähiges Produkt wertvoller ist als seine Dokumentation. Diese sollte nicht abgeschafft, sondern auf das Wesentliche reduziert werden. Der Ansatz lautet: So viel wie nötig, nicht so viel wie möglich.

3. Zusammenarbeit mit dem Kunden hat Vorrang vor Vertragsverhandlungen: Dieser agile Wert betont die Bedeutung der Einbindung des Auftraggebers und allgemein interner sowie externer Stakeholder während des gesamten Entwicklungsprozesses. Durch regelmäßiges Feedback kann sichergestellt werden, dass das endgültige Produkt den Vorstellungen entspricht. Der Ansatz lautet: Die Kommunikation findet nicht nur zu Beginn und bei der Abnahme des Projekts statt, sondern während der gesamten Projektlaufzeit.

4. Das Reagieren auf Änderungen hat Vorrang vor dem strikten Einhalten eines Plans: In traditionellen, streng geplanten Projekten ist die Einhaltung des Plans erstrebenswert. Änderungen verursachen oft Kosten und sollten daher vermieden werden. Agile Projekte hingegen heißen neue Anforderungen und Änderungswünsche jederzeit willkommen. Der Ansatz lautet: Wir möchten flexibel auf veränderte Anforderungen reagieren können.

Was können Sie nun mit diesen Werten anfangen? Die folgenden 12 Prinzipien des agilen Manifests machen diese Werte erst lebendig und stellen Ihnen konkrete Handlungsweisen vor, wie Sie agiles Projektmanagement angehen können:

1. Die oberste Priorität liegt in der Kundenzufriedenheit, indem Sie frühzeitig und kontinuierlich wertvolle Dienstleistungen bereitstellen.
2. Veränderungen in den Anforderungen werden willkommen geheißen, selbst wenn sie erst spät im Entwicklungsprozess auftreten. Nutzen Sie agile Prozesse zum Wettbewerbsvorteil Ihrer Kunden.
3. Stellen Sie in regelmäßigen Abständen leistungsstarke Dienstleistungen für Ihre Kunden bereit, wobei die Zeiträume zwischen einigen Wochen und einigen Monaten liegen – je kürzer desto besser.
4. Manager und Entwickler müssen während des gesamten Projekts täglich zusammenarbeiten.
5. Projekte werden um motivierte Personen herum aufgebaut. Schaffen Sie das Umfeld dafür und bieten die benötigte Unterstützung. Wichtig: Vertrauen Sie Ihrem Team!
6. Persönliche Gespräche sind die effizienteste und effektivste Methode, um Informationen innerhalb eines Projektteams zu übermitteln.
7. Der wichtigste Indikator für den Fortschritt sind leistungsstarke Dienstleistungen.
8. Agile Prozesse fördern eine nachhaltige Entwicklung. Alle Projektbeteiligten sollen in der Lage sein, auf unbestimmte Zeit ein konstantes Tempo beizubehalten.
9. Optimieren Sie Ihr agiles Projektmanagement durch ein ständiges Augenmerk auf technische Exzellenz und gute Planung.
10. Einfachheit ist essenziell und bedeutet die Kunst, die Menge der nicht erledigten Arbeit zu maximieren.
11. Die besten Architekturen, Anforderungen und Entwürfe entstehen in selbstorganisierten Teams.
12. In regelmäßigen Abständen überdenkt Ihr Team selbstständig, wie es effektiver werden kann, und passt sein Verhalten entsprechend an.

Diese 12 Prinzipien enthalten grundlegende Richtlinien für ein agiles Projektmanagement in Ihrem Unternehmen. Vorgehensmodelle und Framework wie Scrum orientieren sich an den Werten und Prinzipien des agilen Manifests. Sie bieten einen klaren Rahmen, innerhalb dessen Sie Ihr Projekt abwickeln können. Um erfolgreich im agilen Umfeld zu arbeiten, sollten Sie das Manifest als eine Art Verhaltenskodex von allen Beteiligten betrachten – angefangen beim obersten Manager bis hin zu jedem einzelnen Mitglied Ihres Projektteams.

Agiles Projektmanagement mit ZEP

Agiles Projektmanagement hat bereits in zahlreichen branchenübergreifenden Projektfeldern – wie der Softwareentwicklung, dem Ingenieur- oder Bauwesen sowie der Unternehmensberatung – einen bedeutenden Stellenwert erlangt. Die Grundprinzipien dieser Arbeitsweise sind im agilen Manifest tief verankert. Die Umsetzung im agilen Projektmanagement wird durch Methoden wie Scrum unterstützt, welche auf den Werten und Prinzipien des Manifests basieren. Eine weitere praxisnahe Begleitung im agilen Projektmanagement erfolgt durch Softwarelösungen wie ZEP, welche die praktische Umsetzung und Dokumentation erleichtern.

Bei der Anpassung an agile Methoden bietet Ihnen ZEP Unterstützung, beispielsweise durch das Zusatzmodul Tickets, Aufgaben & To-dos. Dieses Modul ermöglicht Ihnen eine detaillierte Planung und Verwaltung von Aufgaben, wobei die agilen Prinzipien des Manifests im Fokus stehen.

Das Modul spielt eine zentrale Rolle bei der effizienten Realisierung Ihres agilen Projektmanagements. Es ermöglicht eine strukturierte Planung und Überwachung von Aufgaben und To-dos, was zu einer zielgerichteten Umsetzung beiträgt. Durch die klare Zuordnung von Tickets zu Projekten und die Delegierung im Team wird Transparenz in der Kommunikation geschaffen und die Zusammenarbeit zwischen allen Teammitgliedern gefördert. Diese transparente Arbeitsweise erleichtert nicht nur die Aufgabenverteilung, sondern trägt auch aktiv dazu bei, dass alle Teammitglieder ihre Aufgaben im Kontext des Gesamtprojekts verstehen.

Projekte in Einzelaufgaben unterteilen & eine effiziente Projektverwaltung schaffen. Mit dem ZEP Ticketmodul.

Ihr Team ist im agilen Projektmanagement darauf angewiesen, flexibel auf Veränderungen zu reagieren. Hier bietet Ihnen ZEP die notwendige Flexibilität, da es eine einfache Anpassung von Aufgaben und Prioritäten ermöglicht, was im agilen Manifest als Reagieren auf Veränderungen betont wird. Die Integration von Kundenaktivitäten und -feedback ist ebenfalls entscheidend. Das Modul erleichtert die Erstellung von Tickets direkt aus eingehenden E-Mails und ermöglicht es Ihnen, Kundenfeedback nahtlos in Ihr agiles Projektmanagement zu integrieren. Zusätzlich können Sie auch Ihre Kunden autorisieren, Tickets zu bestimmten Projekten zu erstellen oder auch wahlweise nur zu lesen. Dies fördert nicht nur die Kundenzentrierung, sondern ermöglicht auch eine schnelle Reaktion auf Kundenbedürfnisse.

Fördern Sie aktiv die Selbstorganisation und Autonomie Ihres Teams. Mit dem Ticketmodul in ZEP haben Sie ein Werkzeug an der Hand, um die Verantwortung Ihrer Teammitglieder zu stärken, wie es auch die agilen Werte des Manifests betonen. Gleichzeitig ermöglicht die strukturierte Dokumentation eine leicht nachvollziehbare Historie von Aufgaben und To-dos. Dies ist besonders bei retrospektiven Analysen und Reviews von unschätzbarem Wert, um Erfolge zu feiern oder aus Misserfolgen zu lernen. Die Planung des Zeitaufwands und die Überwachung der Bearbeitung auf Detailaufgaben-Ebene tragen zur Zeitersparnis und Gesamteffektivität Ihres Teams bei.

Wenn Sie noch Fragen zur Funktionsweise von ZEP haben, steht Ihnen unser Support-Team gerne telefonisch oder per Mail zur Verfügung. Alternativ können Sie sich in einem unserer Webinare über sämtliche Funktionen und Module in ZEP informieren. Wir bieten für jedes ZEP Programm separate und themenbezogene Webinare an. Möchten Sie ZEP direkt selbst ausprobieren? Kein Problem!

Alle relevanten Projektdaten auf einen Blick.

Tanja Hartmann ZEP

Tanja Hartmann

Content Marketing Managerin bei ZEP

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