Projektmanagement

Retention Management: 3-Phasen-Plan zur Mitarbeiterbindung

Sie haben eine hohe Mitarbeiterfluktuation und wollen das ändern? Retention Management und ein 3-Phasen-Plan unterstützen Sie bei der Mitarbeiterbindung.
Retention Management - So gelingt Mitarbeiterbindung

Im Kontext des Fachkräftemangels ist es unerlässlich, wirksame Maßnahmen zur langfristigen Mitarbeiterbindung zu ergreifen. Der Verlust qualifizierter Mitarbeiter ist nicht nur kostspielig, sondern kann auch negative Langzeitfolgen haben – u.a. Rückgang der Wettbewerbsfähigkeit und Schwierigkeiten bei der Personalgewinnung. In diesem Zusammenhang spielt das Retention Management eine entscheidende Rolle.

Definition: Was bedeutet Retention Management?

Retention Management bezeichnet eine Vielzahl von Maßnahmen, die von Unternehmen geplant und umgesetzt werden, um eine langfristige Bindung ihrer Mitarbeiter zu erreichen. Stichwort: Employer Branding – Wenn sich Ihre Mitarbeiter mit Ihrer Marke als Arbeitgeber identifizieren, die Werte Ihres Unternehmens vertreten und sich wohlfühlen, legen Sie die Basis für eine emotionale Mitarbeiterbindung. Von zentraler Bedeutung ist hierbei, dass die entwickelten Strategien zur Mitarbeiterbindung auf eine nachhaltige Zeitspanne ausgerichtet sind. Somit wird das Retention Management zu einer langfristigen Lösung im Unternehmen.

Ob gesamtes Personal, mehrere Mitarbeitergruppen oder einzelne Arbeitskräfte – die Strategien können in Ihrem Unternehmen auf sämtlichen Ebenen angewandt werden.

Ein Begriff – Unterschiedliche Definitionen

Der Begriff „Retention“ leitet sich vom lateinischen Wort „retinere“ ab, was so viel bedeutet wie „zurückhalten“ oder „zurückbehalten“. In der Unternehmenswelt wird der Begriff vielfältig eingesetzt, da er sich flexibel kombinieren lässt und dadurch verschiedenen Maßnahmen eine eigene Bedeutung verleiht.

Retention - Ein Begriff, mehrere Definitionen
Verschiedene Bedeutungen von Retention.

Deshalb sollten Sie auf Retention Management setzen

Die Arbeitswelt erfährt einen ständigen Wandel, insbesondere durch gesellschaftliche, demografische und technische Veränderungen. Dies erfordert neue Ansätze in der Führungskräfteentwicklung und der Gestaltung von Arbeitsplätzen. Der Wettbewerb, um Talente verschärft sich kontinuierlich. Unternehmen, die keine wirksamen Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung ergreifen, laufen Gefahr ihre herausragenden Talente zu verlieren.

Qualifizierte Fachkräfte, die gleichzeitig Schlüsselakteure in Ihrem Unternehmen sind, streben heute nicht mehr nur nach einer angemessen bezahlten Position. Aspekte wie Zufriedenheit, Selbstverwirklichung und Work-Life-Balance gewinnen im digitalen Zeitalter zunehmend an Bedeutung. Um die immer anspruchsvolleren Bedürfnisse Ihrer Mitarbeiter frühzeitig zu erkennen und optimal zu erfüllen, ist ein durchdachtes Retention Management unerlässlich.

Maßnahmen & Beispiele für Mitarbeiterbindung

Mitarbeiterbindung kann durch verschiedene Maßnahmen erreicht werden, die je nach Unternehmensgröße, Branche und strategischem Ziel unterschiedliche Formen annehmen. Es empfiehlt sich aber grundsätzlich – neben finanziellen Anreizen wie Gehalt oder Firmenwagen – besonders auf nicht-monetäre Maßnahmen zu setzen.

Unabhängig von der Form besteht die Chance auf Erfolg nur dann, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind. Dazu gehören eine mitarbeiterorientierte Unternehmenskultur, transparente Personalpolitik, agile Organisationsstrukturen sowie Anerkennung und Wertschätzung am Arbeitsplatz.

Ein angenehmes Arbeitsklima mit kurzen Entscheidungswegen und einer ausgeprägten Feedbackkultur bildet das Fundament für jedes erfolgreiche Retention Management.

Beispiele zur Mitarbeiterbindung
Beispiele für gelungene Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung.

Retention Management – Strategischer 3-Phasen-Plan

Im Bereich des Retention Managements stehen Ihnen vielfältige Maßnahmen zur Verfügung, die Sie in einem sorgfältig ausgearbeiteten 3-Phasen-Plan strategisch umsetzen können.

Phase 1: Analysieren

In der ersten Phase des Plans steht eine gründliche Analyse im Fokus. Beginnen Sie am besten mit einer Ist-Analyse, die sowohl Ihr Unternehmen (Situation) als auch das Unternehmensumfeld (Kontext) eingehend betrachtet.

Starten Sie mit der Überprüfung verschiedener Risikoklassen innerhalb Ihres Unternehmens. Gibt es aktuell ein erhöhtes Kündigungsrisiko? Stehen Sie vor einem personellen Engpass, weil Vakanzen nicht besetzt werden können? Identifizieren Sie mögliche Qualitätsrisiken, wie etwa unzureichende Qualifikationen Ihrer Mitarbeiter. Diese Fragen sind entscheidend und sollten für eine starke Mitarbeiterbindung beantwortet werden können. Identifizieren Sie gemeinsam mit Ihren Führungskräften oder Projektleitern die Mitarbeiter oder Projektteams, die für den langfristigen Erfolg Ihres Unternehmens besonders wichtig sind.

Die Qualität jeder Analyse hängt von den Zahlen und Fakten ab, auf denen sie basiert. Je mehr Informationen und Kennzahlen Sie für Ihre Analyse nutzen können, desto bestandsfähiger wird Ihr Retention Management. Hierbei kann Ihnen eine zuverlässige Software, die alle Projektdaten, -zeiten und -pläne erfasst, helfen, die Daten präzise und in relevanten Zusammenhängen bereitzustellen.

Alle relevanten Projektdaten auf einen Blick.

Soft Facts spielen ebenfalls eine bedeutsame Rolle. Ein transparentes Betriebsklima kann ein echter Bindungsfaktor für Ihre Mitarbeiter sein. Nutzen Sie Instrumente wie Mitarbeiterbefragungen, schauen Sie sich in Online-Bewertungsportalen um und erstellen Sie ein umfassendes Bild Ihres Unternehmens.

Gleiches gilt für die Kontextanalyse. Ihr Unternehmen agiert nicht in einem Vakuum. Führen Sie Marktstudien oder Umfragen durch, um eine umfassende Wettbewerbsanalyse zu erstellen. Wie positioniert sich Ihr Unternehmen? Wie wird es von potenziellen Kandidaten wahrgenommen?

Phase 2: Umsetzen

Nach der gründlichen Analyse folgt die entscheidende Umsetzungsphase. Erarbeiten Sie einen Maßnahmenplan mit klaren, messbaren Zielen. Es kann dabei hilfreich sein, diese Ziele weiter zu verfeinern. Nach der Durchführung der Maßnahmen sollten Sie zeitnah Kennzahlen erheben, um festzustellen, ob die Maßnahmen die gewünschten Effekte erzielen.

Beispiele für Ihre Ziele könnten sein:

  • Reduktion der Fluktuationsquote um 5 Prozent
  • Verbesserung der Bewertungen auf Arbeitgeberportalen um 0,5 Sterne
  • Anstieg der Mitarbeiterzufriedenheit in der Mitarbeiterbefragung um einen Punkt

Bei der Umsetzung ist es entscheidend, die Maßnahmen individuell und passgenau einzusetzen. Das Gießkannenprinzip funktioniert bei der Mitarbeiterbindung kaum. Denn was für einen Mitarbeiter das Homeoffice wichtig macht, kann für einen anderen hochwertige technische Ausstattung im Büro sein, während wiederum ein anderer mehr Freizeit anstelle eines höheren Gehalts bevorzugt. Passen Sie die Maßnahmen also an die Bedürfnisse der zu bindenden Mitarbeiter oder Projektteams an und vermeiden Sie eine pauschale Herangehensweise. Fragen Sie Ihre Mitarbeiter, was sie konkret benötigen, um individuell reagieren zu können. Denn hier gilt: Fragen sind besser als Annahmen!

Phase 3: Bewerten

Letzte und entscheidende Phase ist die Bewertungs- bzw. Auswertungsphase. Haben Ihre eingeleiteten Maßnahmen den gewünschten Erfolg erzielt? Falls ja, ist es wichtig, kontinuierlich dranzubleiben und sich nicht allein mit einer initialen Senkung der Retention Rate zufriedenzugeben. Falls nicht, ist schnelles Gegensteuern und Korrigieren erforderlich. Ein effektives Retention Management ist stets ein ausgewogener Dreiklang aus Analyse, Umsetzung und Bewertung: Ein regelmäßiger Zyklus, der gelegentlich durch neue Impulse belebt werden sollte.

Es wird deutlich, dass Mitarbeiterbindung zu den zentralen Aufgaben eines Unternehmens zählt. Wenn Sie sich mithilfe intelligenter Software zeitliche Ressourcen verschaffen, um sich auf das Retention Management zu konzentrieren, profitieren alle Beteiligten: Ihre Mitarbeiter, Ihr Unternehmen und letztlich auch Sie selbst als Verantwortliche.

Tanja Hartmann ZEP

Tanja Hartmann

Content Marketing Managerin bei ZEP

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